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Florida, South Carolina und Georgia 2003

Wie schrieb ich im Jahr 2001:
Und das war's nun wirklich für einige Zeit zum Thema Florida. [...] aber dafür kann ich versichern, daß Florida Teil 3 in der nächsten Zeit sehr unwahrscheinlich ist: Florida ist wirklich sehr schön, aber die anderen Ziele wollen ja auch nicht vernachläßigt werden.

Tja, so kann man sich täuschen; Prophet sollte ich also als Berufsmöglichkeit lieber abhaken. Aber ich Stand vor folgendem Problem: 'USA West 2' geht noch weiter in den Norden als 'USA West 1' und da sollte man noch später fahren als beim letzten mal (und da hatte ich wettermäßig echt Glück). Das heißt nicht vor Ende Mai, eher Anfang Juni. Aber das ist sehr spät und wie ich gerade so beim Grübeln war, kamen die Weihnachtsflugangebote ('buche bis Weihnachten, fliege im Frühjahr') und da bin ich eben schwach geworden.

Und so präsentiere ich wieder eine Reise, die in Florida beginnt und endet.

die RundeZoom
Die Runde beinhaltet 'best of' Elemente und neue Gebiete: von Miami langsam auf der Ostseite nach Norden tingeln. Ab Charleston ins Landesinnere nach Columbia, von dort nach Chattanooga und Atlanta. Von da an wieder nach Süden über Tallahassee und Orlando zurück nach Miami. Alles in allem knappe 3600mi (= gute 5700km).
Blume im Fairchild Tropical Garden MiamiZoom
Bis jetzt war ich ein unverbesserlicher Anhänger der Baedeker Reiseführer. Am Flughafen Wien habe ich jedoch einen anderen Führer (dk) gefunden und da stehen nicht nur die hochkulturellen Dinge drinnen, sondern auch Zoos, Vergnügungsparks und andere durchaus spannende Sachen. So fand ich überraschenderweise doch noch einiges Neues in Florida; so wie hier den Fairchild Tropical Garden in Miami.
türkise Blütenpracht im Fairchild Tropical Garden MiamiZoom
Die Ankunft in Miami war etwas seltsam. Erst hat der Pilot verkündet, wir würden über eine Stunde früher ankommen, dann haben jedoch große Gewitter unseren Anflug behindert (wir waren fast über Nassau!), sodaß wir wenigstens mit einigem Rütteln pünktlich ankamen. Das Auto durfte ich dann durch ein hübsches Gewitter bei Dunkelheit auf den bekannten Campingplatz lenken.
Und auch in den folgenden Tagen war es dann sommerlich schwül mit Gewittern, die aber zumeist entfernt runtergingen. So konnte ich doch auch diesen Garten bei strahlendem Sonnenschein (und gelegentlichem entfernten Donnergrollen) geniesen. Warm war es mit über 90°F ohnehin.
Blüte im Fairchild Tropical Garden MiamiZoom
Also blieb ich einen Tag in Miami, um mich vom Flug zu erholen und an das nun sehr plötzlich sehr warme Wetter zu gewöhnen. Aber nun zu diesem wirklich sehr schönen Garten: Rund um einige Teiche findet sich alles was das Herz eines Gartenliebhabers begehrt: Verschiedenste Palmen, blühende Sträucher...
riesiger Baum im Fairchild Tropical Garden MiamiZoom
... und riesige Bäume.
brütender Vogel im Flamingo GardenZoom
Weiter ging es an der Ostküste nach Norden, wo ich wieder den Flamingo Garden besuchte, der mir wegen des riesigen Vogelgeheges, das man betreten kann, gefällt. So kann man ohne Gitter in unmittelbare Nähe der Tiere kommen und diese sogar füttern. Wie ich dieses Jahr dort war, haben sehr viele Vögel gebrütet, so wie dieser hier.
Ente im Flamingo GardenZoom
Das Gehege ist so groß, daß ein recht ansehnlicher Teich in der Mitte ist. Darin schwimmen Enten aller Art.
Vogel im Flamingo GardenZoom
Andere dieser netten Tiere verstecken sich bei den vielen Bäumen im Gehege.
Waschbär am Lion Safari CampingplatzZoom
Nach einem ausgiebigen Stop in Sawgrass Mills (angeblich größtes Outlet Center der Welt) fuhr ich zu meinem nächsten Campingplatz beim Lion Country Safari Park. Dort hat unser Nachbar (ein Deutscher) dauernd komische Laute in den Wald geschriehen und ist rumgehüpft, als ob er rote Ameisen im Hemd gehabt hätte. Da dachte ich mir: 'Immer die Deutschen knallen durch'. Kurz darauf habe ich dann gesehn, was ihn so sehr aufgeregt hat: Dieser kleine Waschbär.
Löwe im Lion Country Safari ParkZoom
Dieses Jahr habe ich die Dosenaktion (siehe letzes mal) um 2 Wochen verpaßt, aber es lohnt sich trotzdem auf jeden Fall. So einen hübschen Ausblick auf einen knuspernden Löwen bekommt man nicht alle Tage.
Huhn im Lion Country Safari ParkZoom
In einem anderen Gehege (sie wollen die Tiere ja nicht verfüttern), findet sich dieses aufdringliche Huhn.
Giraffenfamilie im Lion Country Safari ParkZoom
Und auch Giraffen können ziemlich aufdringlich betteln.
Schmetterling in Butterfly WorldZoom
Von dort ging es auf eine Tagesrunde zur Butterfly World, wo man stundenlang diese hübschen Gesellen betrachten kann.
Schmetterling in Butterfly WorldZoom
An jeder Ecke ein anderer Typ und alle sehr nahe, manchmal landen sie gar auf einem.
Schmetterling in Butterfly WorldZoom
Und beim Fotographieren kann man sich kaum entscheiden, welcher der schönere Blickwinkel ist.
Vogel in Butterfly WorldZoom
Natürlich gibt es auch Gehege mit Kleinvögeln der verschiedensten Sorten.
Bohlenweg im Loxahatchee National Wildlife RefugeZoom
Beim Rückweg habe ich noch im Loxahatchee National Wildlife Refuge vorbeigeschaut, wo man zwar deutlich weniger Tiere sieht als in Zoos, dafür ist es echter Sumpf mit freien Wildtieren.
Baum über Sumpf im Loxahatchee National Wildlife RefugeZoom
Alleine die Pflanzen erzeugen dort ein ganz eigene Flair.
Startpad A und B im Kennedy Space CenterZoom
Diesesmal habe ich mir genügend Zeit für das Space Center genommen und die braucht man auch. Die 'große' Eintrittskarte ermöglicht 2 Tage Zutritt zu allen Attraktionen und in einem Tag schafft man das auch nicht.
Geändert hat sich seit meinem letzten Besuch die Art der Sicherheitsvorkehrungen: Der Shuttle Betrieb war eingestellt (sie haben noch die Einzelteile der letzten Fähre gesammelt) und der Irak Krieg war im Gange. Daher fand man eigentlich keine Soldaten an den Zäunen, dafür wurde man am Eingang gefilzt. Ich wurde wegen einem winzigen Schweizer Messer von einem Beamten zum Ausgang eskortiert, damit ich diese Massenvernichtungswaffe in meinem Auto verstauen konnte.
Ach ja, hier der Blick vom Besucherturm auf die beiden Launch Pads. Bei Starts wird man hier noch schwerhörig, versicherte man uns.
Saturn V Rakete im Kennedy Space CenterZoom
Hier sieht man die gigantischen Ausmaße dieser echten Saturn V Rakete.
Rocket Garden im Kennedy Space CenterZoom
Am Abend zeigten sich dann wieder ein paar Wolken, aber die tiefe Sonne im Rocket Garden macht sich doch recht hübsch.
Blüten im Magnolia GardenZoom
Und weiter gegen Norden: Magnolia Garden, Charleston. Beim letzten Besuch war es saukalt und total bewölkt, diesesmal knallte die Sonne hernieder und es war angenehm warm. Leider war das Wetter vorher schlecht, sodaß die Azalen noch nicht ganz aufgeblüht waren (so eine Woche zu früh) obwohl ich später dort war als letztes mal. Man kann eben nicht alles haben.
Blüte im Magnolia GardenZoom
Aber es gibt trotzdem genug zu sehen, ...
Blüte im Magnolia GardenZoom
... fad wird einem dort ganz sicher nicht.
die berühmte Brücke in den Magnolia GardensZoom
Und dieses Postkartenfoto von der bekanntesten Brücke dieses Gartens konnte ich auch nicht auslassen. Diese Brücke kann man sogar auf einer Livecam im Internet sehen; ich hoffe Ihr habt mich alle gesehen, oder? ;-)
Sklavenhaus in Middleton PlaceZoom
Rund um Charleston gibt es viele Plantagen, aber dieses Jahr habe ich mir die Zeit genommen drei der bekannten vier zu besichtigen (die drei mit einem Garten).
Middleton Place ist der älteste 'geschaufelte' Garten, was heißt, daß man nicht nur Grünzeugs gepflanzt hat, sondern auch Terassen und Wälle geschaufelt hat, damit es hübscher aussieht. Fotos kann man davon aber nur vom Flugzeug aus machen (wie man es auf den ganzen Postkarten sieht), daher hier ein Bild von einem gut erhaltenen Sklavenversammlungshaus.
Haupthaus der Boone Hall PlantationZoom
Boone Hall Plantation ist die angeblich meistfotographierte Plantage der USA. Der Garten ist recht klein, die Eichenalle aber sehr hübsch und das Haus (auch wenn nicht sehr alt) gefällig.
Vogel im Columbia ZooZoom
Und nun zu Neugebiet: Ab ins Landesinnere nach Columbia. Die Stadt ist nichts besonderes, aber der Zoo gilt als einer der bekanntesten der USA. Bei der Betrachtung zeigt sich, er ist nicht der größte (aber sicher größer als Schönbrunn), hat einen zusätzlichen sehr hübschen Gartenbereich und ist sehr schön gestaltet.
Aussicht vom Lookout MountainZoom
Von da an ein kleiner Hüpfer von ein paar hundert Meilen und schon steht man am Aussichtsberg von Chattanooga. Wirklich sehr nette Gegend, nur der Straßenbau ist etwas ungewöhnlich: Bekannt ist ja, daß man in den USA Straßen immer schnurgerade macht, denn das ist ja der kürzeste Weg. Neu für mich ist, daß kleinere Hügel da einfach unberücksichtigt bleiben und die Straße eben steil 100 Höhenmeter bergauf und gleich danach wieder bergab gehen: Eine riesige Hochschaubahn!
Incline Railway auf den Lookout MountainZoom
Und damit man nicht alle Besucher über die enge Bergstraße raufschaffen muß, gibt's die angeblich steilste Standseilbahn der USA hier rauf. Oben ist man i.a. sehr überrascht, daß es nicht ein Berg der Ruhe ist, sondern ein total versiedelter Berg der Reichen, wo man nirgends parken und schon gleich garnicht die Aussicht genießen kann, da alles verbaut und privat ist.
Fat Man Squeeze in Rock City (Lookout Mountain)Zoom
Also muß man entweder bei der Incline den Aussichtsturm besuchen (nur Parkgebühr, kein Eintritt) oder Rock City. Laut Baedeker ist das unerträglich kitschig und nur für USA Einwohner begreiflich. Ich sehe das völlig anders: Der Naturweg durch die seltsamen Gesteinsformationen ist großartig gelungen, der Ausblick ist wirklich schön und die Märchengrotte am Ende ist nett für Kinder gestaltet; wer Märchen nicht mag, geht halt einfach zum Ausgang durch. Und ganz nebenbei ist der Eintritt recht günstig!
Ruby FallsZoom
Und gleich am anderen Ende des Berges kommt man zu Ruby Falls. Um die Jahrhundertwende war hier eine Grotte bei den Besuchern sehr beliebt, die man über einen natürlichen Eingang vom Fluß her besichtigen konnte. Als dann die Eisenbahn gebaut wurde, mußte der natürliche Eingang verschlossen werden. Ein Grottenforscher hat dann einige Finanziers gefunden, damit man von oben einen senkrechten Schacht zur Grotte bauen konnte, um wieder die Besucher in die Grotte per Aufzug zu bringen. Bei den Bauarbeiten entdeckten sie einen Felsspalt, den der Grottenforscher gleich 7 Stunden lang untersuchte und auf eine völlig neue Attraktion stieß: Ruby Falls. Ein sehr hoher Wasserfall in einer höher gelegenen Grotte. Der Schacht wurde zwar bis zur ursprünglichen Grotte fertiggebaut, aber bereits wenige Jahre später wurde aufgrund des Besucherinteresses nur noch eine Führung in die neue Grotte angeboten.
Der Wasserfall ist wirklich sehenswert, die neue Grotte aber eher schwach.
Tennessee AquariumZoom
In Chattanooga gibt es auch das größte Süßwasseraquarium der USA und das kann ich wirklich jedem bedingungslos empfehlen. Man beginnt den Rundgang mit einer Fahrt auf der Rolltreppe bis ins Dachgeschoß (eine wirklich seeehr lange Rolltreppe), wo man ein Glaushaus mit Vögeln und einigen Teichen betritt. Beim Weitergehen kommt man ins Gebäudeinnere, wo man feststellt, daß die 'Teiche' über 10m tief sind und man damit schon die obersten Aquarien gesehen hat. Nahezu alle Aquarien kann man aus verschiedenen Seiten betrachten und sind viele Meter hoch und einige Zick Meter Breit und Tief. Die Architektur des Gebäudes ist von außen recht nett, aber das Konzept, die Besucher von oben nach unten in Spiralen an den riesigen Aquarien vorbeizuleiten ist einfach genial.
Choo Choo in ChattanoogaZoom
Und durch das bekannte Lied, ist dieser Bahnhof und sein Zug berühmt geworden: Der Chattanooga Choo Choo. Der Bahnhof selbst ist schon seit einiger Zeit nicht mehr in Betrieb und sollte sogar abgerissen werden. Jetzt ist es eines der ungewöhnlichsten (Luxus)Hotels, wo man (bei Horrorpreisen) in den renovierten Zügen übernachten kann.
Stone MountainZoom
Und ab nunmehr nur noch gen Süden. Sehr empfehlenswert ist ein Halt beim Stonemountain in Atlanta. Der größte freistehende Granitbrocken der Welt und seine riesigen umgebenden Wälder sind das Freizeitzentrum Atlantas. Die relativ neue Westernstadt ist sehr hübsch angelegt und mit einem Ticket kann man alle Attraktionen (historische Eisenbahn, Seilbahn, 4D Kino, Erlebnisscheune, ...) besuchen. Ich kam erst am Nachmittag, sodaß das Ticket verbilligt war. Ich würde aber anraten früher zu kommen, sonst kommt man nicht einmal annähernd mit den Vorführungen durch.
Das Relief ist ziemlich groß (z.B. im Maul des Pferdes haben sich die Arbeiter vor Regen geschützt!) und es dauerte Jahrzehnte und bedurfte einer ausgeklügelten Technik mit Spezialbrennern zur Verwirklichung. An Wochenenden findet hier im Sommer eine Lasershow statt.
Skyline von Atlanta vom Stone Mountain ausZoom
Also rauf mit der (Schweizer) Seilbahn und tatsächlich hat man einen sehr hübschen Rundblick bis ins Stadtzentrum Atlantas.
Antebellum Gebäude beim Stone MountainZoom
Zum Gelände gehört auch eine kleine Siedlung von erhaltenen Antebellum Gebäuden; sehr hübsch (auch wenn mir der Wärter schon erklärt hat, daß sie in einer viertel Stunde schon schließen und er nicht erbaut war mich noch reingehen zu sehen...).
Hochschaubahn im Six Flags ParkZoom
Und nun zum Tiefpunkt der Runde: Der Six Flag Park. Am Eingang wurde ich positiv überrascht, da der Eintrittspreis wegen der Nebensaison vergünstigt war. Da hätte ich den Braten schon riechen sollen, aber es war ja nix angeschrieben...
Nach eingem Suchen mußte ich dann feststellen, daß auch der bezahlte Preis völlige Verschwendung war. Alle Shows waren gestrichen (Stichwort Nebensaison), die Hälfte der Attraktionen war wegen technischer Probleme oder Wartungarbeiten geschlossen und der Rest der laufenden Hochschaubahnen wurde auch immer mehr wegen vorübergehender Probleme eingestellt. Auch die Preispolitik ist einzigartig. Für den Eintrittspreis sind eigentlich ausschließlich die Hochschaubahnen inkl.; alles andere ist mit enormen Zusatzkosten verbunden. Ein Beispiel: 3 Runden Gokartfahren 9$.
Ach ja: eigentlich sollte Six Flag die Heimat der Looney Toons (Bugs Bunney, Daffy Duck, & Co) sein. Erkannt hat man das eigentlich nicht, am Eingang stand nur einmal ein gelangweilter Bugs Bunny rum, das war's auch schon.
Ich bin dann bald geflüchtet und bin in der Nähe von meinem Campingplatz ins Mountasia gefahren: Ein nettes Familien Freizeitzentrum mit 3 Minigolf Kursen, Gokart-Bahn, Bumper Boats und Spielhalle und das alles zum nichtmal halben Preis.
Cola Installation in der Coca Cola WorldZoom
Aber nun ins Zentrum von Atlanta. Glücklicherweise war ich am Wochenende dort, sodaß die Fahrt mit dem Auto ins Zentrum möglich war und sogar Parkplätze in den städtischen Garagen (natürlich gegen Bezahlung) frei war. Coca Cola World gehört dort sicher zu den bekanntesten Attraktionen. Man sieht die Geschichte des Konzerns anhand von Werbematerialien und hübschen Ausstellungstücken seit der Gründung und in einem Stockwerk kann man Produkte aus der ganzen Welt gratis verkosten. Am besten hat mir Litschi- und Wassermelonengetränk aus dem fernen Asien geschmeckt. Klar, daß auch die von Coca Cola gesponsorten Aktionen vorgestellt werden. Da sieht man doch, daß in den USA viel Geld für soziale Dinge von großen Firmen kommt.
Auf diesem Bild sieht man eine künstlerische Installation im Zentrum der Ausstellung, die eine Abfüllanlage darstellt. Hübsch gemacht!
Underground, AtlantaZoom
Gleich daneben wurde aus der Not eine Tugend: In diesem Bereich des Zentrums wurden die Verkehrswege von Bahn und Autobahn so dicht, daß ein ganzes Viertel unten den Brücken verschwunden ist. Das hat man nach einiger Zeit revitalisiert, sodaß ein eigentümliches aber sehr hübsches Zentrum entstanden ist: The Underground. Unterirdische Einkaufspassagen mit Lokalen und Livebühnen.
Orchideen im botanischen Garten AtlantaZoom
Und um sich ein wenig von der Großstadt zu erholen, am Nachmittag ein Abstecher in den sehr hübschen botanischen Garten. Ein kleiner Tip am Rande: In der Innenstadt gibt es bei der Touristeninformation ein Halppreis Büro: nahezu alle Eintrittskarten (für Zoos, Gärten, Shows, Theater, ...) bekommt man am Tag des Benützens um den halben Preis: Das lohnt sich!
Aligator mit Garnierung in Wakulla SpringsZoom
In der letzten Nacht in Atlanta hat mich dann die große Kaltfront, die über die gesamt USA gezogen ist, erwischt. Es wurde saukalt (knapp unter 0 Grad) in nur 2-3 Stunden ein Temparatursturz von 20°C und Dauerregen hat sich eingestellt. Ich hatte Glück im Unglück, denn am nächsten Tag war es zwar noch frisch, aber die Wolken verzogen sich schon langsam. Also ab ins Auto und nach Süden und am Meer war schon wieder fast keine Wolke mehr in Sicht, kühl (so um die 15°C) war es aber noch immer. Daher waren in Wakulla Springs (dort hat es über einen ganzen Tag geschüttet) diesmal weniger Tiere unterwegs; die liebten aber die Sonne und waren gut zu sehen.
'mein' Auto mit meinem Zelt am Aligator PointZoom
Am Abend gab es dann einen zwar kühlen aber sehr hübschen Sonnenuntergang. Hier zeigt sich 'mein' Auto und mein Zelt im besten Licht. Der Mitsubishi Galant war ein wirklich nettes Auto: Für amerikanische Verhältnisse gute Lenkung, recht stabil auf holprigen Straßen und kräftigem Motor (150PS). War ok! Und mein neues Zelt ist auch sehr empfehlenswert. Was will man mehr an einem so hübschen Platz direkt an einem Teich (gleich hinter der Küste)?
Leuchtturm vom St. Marks Wildlife RefugeZoom
Am nächsten Tag war dann überhaupt keine Wolke mehr in Sicht und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Daher schob ich auf der Reise in den Süden den Besuch des St. Marks Wildlife Refuges ein. An der Küste steht dieser alte Leuchtturm, der bereits in den Bürgerkriegen eine wichtige Rolle spielte.
Teich im St. Marks Wildlife RefugeZoom
Auch die Tierwelt gibt sich ein Stelldichein an den Teichen und an der Küste.
Glasbodenboot in Silver SpringsZoom
In Ocala angekommen waren die Nächte noch immer kühl (Aussage des Campingplatzbesitzers: 'Ich bin wegen der Wärme nach Florida gezogen und jetzt das? Was soll ich denn noch tun?') die Tage aber dafür ganz floridauntypisch wolkenlos. Und das ist für Silversprings mit den diversen Glasbodenbooten ideal!
Blüte in Silver SpringsZoom
Auch die Flora zeigt sich bei der Sonneneinstrahlung eben im besten Licht!
Killerwalshow in SeaworldZoom
Orlando erreicht und die Hitze war wieder voll da. Daher auf nach Seaworld.
Delphinshow in SeaworldZoom
Und auch Delphine springen wie eh' und je. In Bushgardens (siehe später) haben Sie das Delphinarium leider entfernt und ein (noch nicht eröffnetes) 4D Kino hingebaut.
Delphine unter Wasser in SeaworldZoom
Unter Wasser zwar sehr hektisch, aber immer wieder schön.
Manatee und Fisch in SeaworldZoom
Auch Manatees (leider schon seeehr selten) finden sich hier.
Shamu Rocks America (Seaworld)Zoom
Die Killerwalshows wurden auch hier in Orlando mehr dem lehrreichen Ziel angepaßt (wie in San Diego). Dafür gibt es die Abendshow 'Shamu Rocks America', wo ausschließlich Powertricks mit fetziger Musik gezeigt werden.
MGM (Disneyworld)Zoom
Tja, wer kann scon nach Orlando fahren und nicht nach Disney World gehen? Also habe ich mir (meine Langzeitplanung schließt noch einige Floridabesuche ein) wieder ein Hopper Ticket zugelgt und meine Runde hier im MGM begonnen.
Indiana Jones Stunt ShowZoom
Diesmal war die Indiana Show wieder mit dabei und die neue Kulisse ist wirklich gigantisch! Insgesamt sind es drei Ebenen, die während der Vorführung mit riesigen Wagen weggefahren werden. Hier sehen wir die zweite Ebene, wo gerade die bösen Nazis angreifen...
Indiana Jones Stunt ShowZoom
Das fulminaten Ende spielt sich in der dritten Ebene ab, wo so ziemlich alles in die Luft gesprengt wird.
Illumination on Earth (Epcot)Zoom
Den Abend habe ich (natürlich) wieder in Epcot verbracht. Das World Show Case läuft jetzt bis kurz vor der Abendshow und man kann so gemütlich durch die Welt bummeln und sich die diversen Vorführungen (Trommelkonzert in Japan, arabian rock in Marokko, Dudelsack Rock in Canada, ...) ansehen: eine sehr gute Entwicklung. Die Illumination on Earth show ist wieder etwas anders choreographiert, aber immer noch sehr imposant (auch wenn wieder die größten Raketen eingespart wurden, dafür aber viel größere Gasexplosionen).
Terra Cotta Kriege in Splendid ChinaZoom
Und nun zu etwas ganz anderem: Splendid China. Dieser riesige Park (ich dachte den schaffe ich an einem halben Tag; falsch gedacht) ist in der Dimension eines Ganztagesparks angelegt, hat aber scheinbar nicht den erwünschten Erfolg, was ich sogarnicht verstehen kann. Derzeit bekommt man für einen Spott Eintrittspreis den Park mit allen Miniaturen (handgebaut!), 3 chinesische Shows, 2 weitere Vorführungen und ein Abendessen; Beschäftigung für den ganzen Tag und da kommt noch fast Hektik auf!
Hier haben sie die Höhle mit den Terra Cotta Kriegern nachgebaut.
Chinesische Mauer in Splendid ChinaZoom
So ein hübscher Ausblick ist in diesem Park keine Seltenheit. Leider fehlt durch den sehr spärlichen Besucherstrom wohl auch das Geld für die laufenden Wartungsarbeiten, sodaß man bei genauerem Hinsehen schon die Folgen des Zahnes der Zeit sieht.
Chinesisches Dorf in Splendid ChinaZoom
Auch die Vorführungen des chinesischen Zirkus haben wohl einige Einsparungen getroffen. Auf den Plakaten wird mit über 70 Artisten geworben, jetzt scheint eine chinesische (Groß)Familie mit 25 Personen alle drei Shows zu bestreiten. Was diese Leute aber in den drei Shows (die Abendshow dauert 90 Minuten!) leisten, ist gigantisch!
Die hervorragenden Nachbauten der chinesischen historischen Bauten wäre alleine den Eintritt wert.
Blumenfisch in Cypress GardenZoom
Und weiter nach Cypress Gardens. Auch hier zeigen sich die Folgen der wirtschaftlichen Kriege zwischen den Vergnügungsparks. Die aufwenigeren Dinge wie der große botanische Park werden gekürzt oder weniger gepflegt und die Zielgruppenausrichtung wird noch stärker betrieben. Cypress Gardens hat sich somit noch mehr auf Pensionisten ausgerichtet. Der botanische Garten ist immer noch sehr schön, die kunstvoll geschnittene Büsche sind aber kaum noch zu finden. Dafür ist eine Openair-Konzertbühne dazugekommen, wo alternde Stars ihre Auftritte vor zugegebenermaßen großen Menschenmassen geben. Und damit die Pensionisten mit Ihren Enkeln kommen können, wurde ein Kinderwasserpark eröffnet.
Wasserskiakrobat in Cypress GardenZoom
Da Seaworld nun auch eine riesige Wasserskivorführung hat (ich habe sie leider nicht gesehen, da gerade Neubauten im Bereich des Sees durchgeführt wurden), hat sich die Truppe hier in Cypress Gardens halbiert. Das neue Showkonzept mit dem Kern 'Musik aus den 50er und 60er Jahren' ist wohl wieder ein Tribut an die Pensionisten (Marke 'als wir noch jung waren'). Die Stunts werden jetzt halt nur noch vor einer Bühne ausgeführt, sind aber immer noch sehr sehenswert.
Hier der Typ mit seinem Schwertboard.
Wasserskiakrobat barfuß in Cypress GardenZoom
Und hier die Reflexzonen Fußmassage. Autsch!
Riesenblüte in Cypress GardenZoom
Wie gesagt, der botanische Garten ist immer noch ein Highlight (und guter Fluchtpunkt, wenn die Pensionisten zu hunderten aus dem Konzert stürmen).
neugieriger Vogel in Cypress GardenZoom
Und im Garten wird man hie und da von solchen Wegelagerern angebettelt.
Kenia Akrobaten in Bush GardenZoom
Bush Gardens wiederrum drängt langsam aber sicher den Tiergarten Aspekt in den Hintergrund und baut mehr auf Shows und Attraktionen in einem Parkumfeld, wo auch Tiere enthalten sind. Neu ist daher die Show mit Kenia Bodenakrobaten, die auch ohne Wenn und Aber genial sind.
Fische so weit das Auge blickt in Bush GardenZoom
Wie schon erwähnt wurde das Dolphinarium gegen ein 4D Horrorkino getauscht, die Savanne mit den Tieren ist aber nun neu renoviert (drum war sie wie ich zuletzt dort war auch gesperrt) und die Aussichten auf die Aquarien sind immer wieder beeindruckend.
Varan im Lowry Park ZooZoom
Und dank des neuen Floridaführers haben sich auch völlig neue Aspekte im Großraum Tampa/Clearwater/Pete ergeben. Der kleine aber sehr nette Lowry Park Zoo ist auf jeden Fall einen halbtägigen Besuch wert. Wo sonst findet man einen so großen Varan ohne Käfigtrennung vor seinen Füßen genüsslich an einem Blatt kauend?
noch ein Varan im Lowry Park ZooZoom
Natürlich gibt es Großechsen auch hinter Glas, aber die sind auch nicht hässlich (möglicherweise aber etwas bissiger).
Schmetterling im Lowry Park ZooZoom
Und ganz nebenbei findet sich so manch nettes Motiv an den nur zur Verschönerung gedachten Büschen und Bäumen.
Vogel im Lowry Park ZooZoom
Auch die Vogelvolieren sind nicht zu verachten. Es gibt da nicht nur die üblichen Käfige, sondern auch ein sehr großes begehbares Gehege.
viele Fische im Florida AquariumZoom
Auch nicht versäumen sollte man das Florida Aquarium, daß sich der heimischen (Florida) Flora und Fauna widmet. Wie im Tenessee Aquarium gibt es einen Glashausbereich und einen Beckenbereich; hier ein Blick aus der hübschen Tunnelröhre.
Baby Aligator im Florida AquariumZoom
Auch wird gezeigt, was passiert, wenn fremde Arten (bei Pflanzen und Tieren) eingeführt werden. Dieser Schau- und Lehrbereich ist für mich einzigartig und sehr interessant. Nett zu beobachten sind die Babyaligatoren in ihrem Terrarium.
Dieses Bild könnte man natürlich auch Selbstbildnis mit Aligator nennen.
Sunken GardensZoom
Hier mal wieder ein Beispiel von Spleens: Ein Typ hat einen kleinen Teich trocken gelegt und die verschiedensten seltenen Pflanzen gesetzt. Das ganze spielt sich einige Meter - oh sorry Füsse - und dem Normalniveau der Gegend ab, sodaß die Anlage den Namen Sunken Gardens bekommen hat. Wenn man durch den Eingang kommt, hat man das Gefühl vom Grünzeug gefressen zu werden. Wirklich hübsch!
Sunshine SkywayZoom
Die Weiterreise ging wieder über den Sunshine Skyway und diesmal hat der Name voll gestimmt. Positive Überraschung am Rande: Die Maut von einem Dollar ist gleich geblieben!
Vogel im Corkscrew SwapZoom
Der Cork Screw Swamp hat den längsten Bohlenweg Floridas und da diesmal ganz im Gegensatz zur Jahreszeit nicht Trockenzeit sondern Wasserhochstand angesagt war (z.B. die Glasbodenboote in Wakulla Springs konnten wegen der Wassermassen nicht fahren), waren diese Hochwege wirklich nötig. Wer wie dieser Vogel durch den Sumpf stelzt, muß es mögen, wenn ihm der Gatsch durch die Zehen quillt.
Bohlenweg im Corkscrew SwapZoom
An jeder Ecke des Weges noch mehr Sumpf und Grünzeug.
Luftpflanze im Corkscrew SwapZoom
Und auch die Luftpflanzen (strengstens geschützt) gedeihen bestens.
Mangroven in den EvergladesZoom
Und weil eben so viel Wasser rumstand, konnte ich auch die Mangroven Tour in den Everglades (von Everglades City aus) mitmachen. Gleich ein Tip an alle: Pro Tag fahren so ca. 5 Boote mit je 6 Personen. Daher früh anmelden! Dafür ist die Tour einzigartig und ich werde sicher wieder mitfahren, wenn es geht. Zuerst rast man in dem kleinen Boot über Flüsse zu den Mangroven, wo man dann durch die drei verschiedenen Art durch tuckert.
Grashüpfer in den EvergladesZoom
Und schon naht das Ende dieser kleinen Runde, die lange Straße in den Everglades am südlichen Ende nach Flamingo. Am Wegesrand findet sich manch' hübscher Geselle.
Blick von Flamingo (Everglades)Zoom
Und schon bin ich am südlichsten Ende (Flamingo) angelangt. Da es hier einen primitive campground gibt und die Gegend gar so hübsch ist, werde ich mal versuchen hier zu übernachten; dieses mal ist es sich zeitlich leider nicht mehr ausgegangen.
Aligator in den EvergladesZoom
Am nördlichen Ende der Everglades Straße gibt es einen recht netten Bohlenweg, wo sich diesesmal viele Tiere in der Abendsonne geahlt haben...
'Hallo Schnappmaul!'
Vogel in den EvergladesZoom
Der letzte Tag ging mit diesem Portrait zu Ende. Am nächsten Tag mußte ich packen und konnte noch kurz mit dem Airboat eine Runde fahren und schon ging es zum Flughafen.

Auf dem Heimflug habe ich noch kurz in London vorbeigeschaut, aber das ist eine andere Geschichte.