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GriechenlandHQ

Griechenland 2003

Und wieder war es Zeit nach Griechenland zu fahren. Leider war der Weg dorthin wieder viel schwieriger als anzunehmen. Ich bin bei lebhaftem Wind aber ungetrübtem Sonnenschein von Wien losgefahren und habe im Radio gehört, daß aufgrund schwerer Regenfälle im Kanaltal, das Kanaltal gesperrt ist. Je länger ich unterwegs in Richtung Kärnten war, desto schöner wurde der Stau. Zu Mittag waren es schon über 20km und alle Ausweichruten (z.B. Slowenien) waren ebenfalls hoffnungslos überlastet und stundenlanges Warten an den Grenzen die Folge.

Da ich jedoch erst am nächsten Tag durch das Kanaltal wollte, machte ich mir noch keine allzugroßen Sorgen. Am Abend am Campingplatz von Klagenfurt, hat es dann zu schütten begonnen und im Radio wurden weitere Horrormeldungen über das Kanaltal verbreitet: Nach einigen Sperren, war die Autobahn vor dem Schlafengehen in beiden Richtungen einspurig befahrbar, aber wegen der schweren anhaltenden Regenfällen glaubte man nicht an eine dauerhaft offene Autobahn.

Ich bin daher um 6 Uhr früh am nächsten Tag aus dem Bett gehüpft und habe bei immer noch sintflutartigem Regen den Wohnwagen an mein Auto gekuppelt. Dabei konnte ich nur Tasten wo die Stützen zu kurbeln waren, da das Wasser in einem undurchdringlichen Sturzbach am Wohnwagen runterlief und ich keine Chance hatte, hindurchzusehen. Ich bin dann durch die Baustelle bei Klagenfurt geschwommen, denn da durfte man kilometerlang am Pannenstreifen fahren, der aber zentimeterhoch unter Wasser stand.

Durch das Kanaltal kam ich ohne Stau oder Probleme, nur waren viele Tunnels der Autobahn unbeleuchtet, da die Kabel alle Opfer von Muren oder ähnlichem waren. Erst kurz vor Udine hat sich das Wetter gebessert, wo ich dann endlich frühstücken konnte.

Der restliche Weg verlief recht normal, wenn man von einem wiener Idioten absieht, der mir bei der Mautstelle Venedig den linken Rückspiegel abgefahren hat, als er sich reingedrängt hat (typisch Golf GTI Fahrer) und dann Fahrerflucht beging.

Am Schiff angekommen, hatte ich mal wieder keinen Fensterplatz, aber das sollte sich noch als Glück herausstellen. Das Schlechtwetter hat uns dann eingeholt und bei Windstärke 5 (laut Durchsagen) ist es nicht nur sehr windig sondern auch sehr feucht am Rand (sah aus wie Feuerwehrschlauch auf den Autos, nur war es Salzwasser).

Die entgegenkommende Fähre der gleichen RedereiZoom
Am nächsten Tag (schon in griechischen Gewässern) war der Spuk vorbei. Absolute Hitze (deutlich über 30 Grad) und Sonnenschein pur. Hier sieht man das entgegenkommende Schiff der gleichen Reederei. Das Kanaltal war zu diesem Zeitpunkt wieder offen, aber nur kurze Zeit nach unserer Durchfahrt war es wieder stundenlang gesperrt.
Strand nach SchlechtwetterZoom
Der Aufbau des Wohnwagens am Campingplatz war ziemlich heftig, da es extrem heiß war. Freunde von uns berichteten von knappen 50 Grad im Landesinneren und fanden die mehr als 35 Grad auf unserem Campingplatz recht angenehm kühl.
Dann brachte uns ein nettes Italientief aus Sizilien eine nette Gewitterfront und hier sieht man ein Bild vom Strand nach dem ersten Gewitter.
Der hübsche Strand von meinem CampingplatzZoom
Aber Sizilien lies nicht locker und schickte uns kurz darauf noch ein nächtliches Gewitter, aber das hatte es in sich: Mein Zelt wurde allein durch die Wassermassen auf die Hälfte der Höhe zusammengedrückt, der Hagel war Taubeneier groß und lag am nächsten Tag um 9 Uhr noch murmelgroß überall rum. Viele Vögel wurden vom Hagel regelrecht erschlagen. In der Früh war das Unwetter (wohl eines der heftigsten, daß ich dort erlebt habe) spurlos verschwunden und ab diesem Zeitpunkt hatten wir angenehmes Wetter mit 30 Grad und kaum einer Wolke mehr in Sicht.
Und nach so einem Gewitter, ist das Meer zwar aufgewühlt, aber die klare Luft macht super Fotos möglich, so wie dieses hier.
Die erste RundfahrtZoom
Und da das Wetter gar so schön war, gleich zu einer Rundfahrt. Von meinem Campingplatz nach Süden durch Pirgos und dann auf der alten Landesstraße Richtung Megalopoli (wo man aber kurz vorher nach Norden abdreht), wo man dann auf der Hauptstraße nach Tripoli rauskommt. Ein kleines Stück nach Westen und dann die winzige Straße zum Ladonos Stausee und von dort nach Westen zum Campingplatz zurück. Insgesamt sind das ca. 300km, unzählige Kurven, vielen einspurigen Dorfdurchfahrten und mehrere Tausend Höhenmeter.
auf in die Berge mit guter Sicht nach untenZoom
Dafür wird man mit Aussichten belohnt, die man an der Küste wohl nicht einmal erahnen kann.
was für ein TalZoom
Und kaum ist man losgefahren, schon ist man über tausend Meter höher und Mitten in den hügeligen Bergen der Peloponnes.
Burg hoch droben mit Sicht auf den FlußZoom
Aber es geht auch schroffer, wie man hier sehen kann. Muß wohl blöd gewesen sein, von der Burg Wasser vom Fluß holen geschickt worden zu sein.
Mein 'Bolide' bei einer FotopauseZoom
Und da man auch nicht nur mit dem Auto rumdüsen will, immer wieder Stops zum Fotographieren, Trinken (ja, die guten 30 Grad sollte man nicht vergessen) und Gegend genießen (beim Fahren sollte man lieber auf die Straße schauen und weniger sonstwohin).
DimitsanaZoom
Dorfdurchfahrten sind immer eine besondere Herausforderung: Selbst die ausgebauten Hauptstraßen werden in den Dörfern zu asphaltierten Eselswegen, wo man einspurig mit Gegenverkehr fahren darf. I.a. parken auch noch ein paar Autos und wenn ein Bus oder LKW mit von der Partie ist, wird es so richtig nett. Hier lernt man die Breite seines Autos schnell kennen.
LangadiaZoom
Auch hier darf man sich mit dem Auto durchquetschen. Die Dörfer sind alle wahnsinnig nett und hübsch, aber wenn einem da ein LKW, mit Tieflader-Anhängerentgegenkommt, auf dem ein Bagger steht, dessen Schaufel noch gut einen Meter überhängt, dann sucht man länger nach einer Ausweichmöglichkeit (im Retourgang natürlich).
Blick auf den Ladonos StauseeZoom
Und nach einer weiteren wilden Straßenverfolgung/suche (in Tropea muß man eine 180 Grad Wende fahren und die Straße sieht aus wie eine Hauseinfahrt, sodaß man dort länger sucht wo's weitergeht) der Blick auf den Ladonos Stausee. Auf dieser Straße sollte man dem rechten Straßenrand lieber fern bleiben, denn der ist ziemlich weit völlig unterspült (auch hier war das Unwetter).
mein bescheidenes rollendes Heim auf dem CampingplatzZoom
Und an diesem Platz mußte ich dieses Jahr darben; ich hoffe ihr habt Mitleid mit mir! ;-)
die zweite RundeZoom
Und weil's gar so schön war, noch eine Runde (das ist absoluter Rekord: zwei Rundfahrten in einem Jahr). Diese Runde beginnt wieder südlich, durch Olympia, nördlich weiter die alte extrem schöne Landesstraße auf die Hauptstraße nach Tripoli. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstraße wieder auf eine sehr kleine Straße nach Kalavrita, von dort eine noch winzigere Straße Richtung Patras und von dort eine nette Straße zurück zu meinem Campingplatz.
Gestrüpp mit TalZoom
Und auch bei dieser Runde ging sehr steil bergan und die 1000 Meter Grenze war schnell hinter uns. Und man schaut doch so gerne wieder runter, oder?
immer höher und höherZoom
Da Kalavrita ein Skigebiet ist (ja, Mitten in Griechenland!), kann man sich vorstellen, daß de Weg immer nach oben führt und die Landschaft auch sehr reizvoll ist.
die Straße der tausend oder mehr KurvenZoom
Und daher sind auch die Straßen im allgemeinen nur sehr wenige Meter auch nur annähernd gerade...
Venedig bei SonnenaufgangZoom
Bei so schönem Wetter vergeht die Zeit wie im Flug. Schon waren dreieinhalb Wochen rum und ich war nach einer Überfahrt mit Fensterplatz auf der Fähre wieder in Venedig.
Kirche von TarvisioZoom
Da das Schiff bei Sonnenaufgang in Venedig ankommt, hat man viel Zeit, wenn man nur bis Klagenfurt fahren will. Also bin ich kurz vor der österreichischen Grenze von der Autobahn auf die Bundesstraße gefahren und habe mir Tarvisio angesehen. Sieht von hier nett aus, ist aber sonst nur ein sehr touristischer Einkaufsort; gesehen muß man es halt haben und da es kaum ein Umweg ist, läßt es sich dort sehr gut Pause machen.
Blick vom Pyramidenkogel auf den WörtherseeZoom
Und weil zum ersten Mal das Wetter auch in Kärten einfach genial war, bin ich am Nachmittag mit dem Auto auf den Pyramidenkogel gefahren. Die Straße da rauf wird immer steiler und die letzten Meter betet man nicht anhalten zu müssen, denn so sicher ist es nicht, ob man dort wieder wegkommt oder bis zur nächsten Ausfahrt im Retourgang zurückschieben muß. Oben am Parkplatz riechen alle Autos ziemlich streng.
Das Wetter war absolut umwerfend: kaum Wind und klare Sicht, wie man sich auf diesem Foto selbst überzeugen kann.
Maria Wörth (vom Pyramidenkogel aus)Zoom
Bißchen zoomen und schon ist Maria Wörth gut sichtbar. Von dort gibt es auch einen angeblich netten Wanderweg hier rauf; hübsch steil.
Maria WörthZoom
Und am Heimweg bin ich noch in Maria Wörth vorbeigefahren. In der Hochsaison darf man entweder gar nicht mit dem Auto fahren, oder man blecht sich dumm und dämlich für Parkgebühren. Im Herbst ist es einfach nur schön...

Und damit war der Urlaub auch schon wieder aus. Etwas mehr Wehmut als sonst beschlich mich bei der Griechenlandabreise, denn nächstes Jahr werde ich nicht hinfahren. Zum ersten tue ich mir die Olympiade Ende August sicher nicht an (die waren dieses Jahr schon total überdreht wegen der Vorbereitungen) und zum Zweiten wollte ich da eigentlich in den Westen der USA. Mal sehen, denn das ist eine andere Geschichte.